MAN Truck & Bus

Mein Gefühl hat gesagt: Bei MAN bist du richtig

Porträt von Abozar Tabibi

17.03.2023


Als 14-jähriges Kind flüchtet Abozar Tabibi Ende 2015 aus Afghanistan – zu Fuß, allein, ohne Sprachkenntnisse. Heute arbeitet der inzwischen 22-Jährige als Mechatroniker im MAN Servicebetrieb Quickborn, nördlich von Hamburg, bei dem er auch seine Ausbildung gemacht hat. Ein Interview mit ihm und seinem Ausbilder Marco Reuer über den schweren Start in einer fremden deutschen Kultur, Abozars Weg zur richtigen Lehrstelle bei MAN und seine Wünsche für die Zukunft.

Abozar, wann und wie bist du nach Deutschland gekommen?

Abozar: Ich bin im November 2015 über Afghanistan, den Iran und sieben oder acht weitere Länder zu Fuß und teilweise mit dem Boot alleine nach Deutschland gekommen. Hier wurde ich dann von einer deutschen Familie adoptiert. Der Einstieg war sehr schwer: neues Land, neue Kultur, neue Sprache. Anfangs habe ich mich fremd gefühlt. Aber jetzt fühle ich mich wohl und habe viele Freunde. Deutschland ist wie eine zweite Heimat geworden.

Was hat dich veranlasst, mit nur 14 Jahren und ohne deine Familie dein Land zu verlassen?

Abozar: Die Situation in Afghanistan war schwierig und gefährlich. Gemeinsam mit meiner Mutter haben wir entschieden, dass ich in ein anderes Land gehen, dort arbeiten und die Familie von dort aus unterstützen soll.

Wie ging es für dich in Deutschland weiter?

Abozar: Bei der Familie, die mich adoptiert hat, habe ich von 2016 bis 2018 gelebt. Sie haben mir sehr geholfen und waren immer für mich da. Ich habe dann eine Gemeinschaftsschule besucht und meinen Hauptschulabschluss gemacht. Danach habe ich nach etwas Handwerklichem gesucht, was ich machen kann.

Marco: Abozar wurde damals von einem Polizisten aufgenommen, der zu einer Art Ziehvater wurde. Er hat Abozar am Anfang begleitet und sich um ihn gekümmert, auch hier mal angerufen und sich erkundigt, wie es läuft. Er hat auch sehr darauf geachtet, dass Abozar Deutsch lernt und viele Bücher liest. Dadurch hat das gut funktioniert.

Wie bist du auf die Ausbildung bei MAN aufmerksam geworden?

Abozar: Ich habe in der Schulzeit bereits zwei Praktika als Kfz-Mechatroniker gemacht. Das hat mir viel Spaß gemacht. Und dann habe ich im Internet eine Anzeige von MAN gesehen, dass sie im Servicebetrieb Quickborn Azubis suchen. Da habe ich mich direkt beworben. Aber das war nicht meine einzige Bewerbung: Ich hatte fünf Zusagen und habe mich für MAN entschieden. Mein Gefühl hat mir gesagt: Hier bist du richtig. Aber zunächst war es sehr schwer, da ich noch nicht so gut Deutsch sprechen konnte. Im zweiten Lehrjahr wurde es dann besser und ich konnte mich mit den Kollegen besser verständigen. Ich freue mich, hier arbeiten zu dürfen.

Was macht dir als Kfz-Mechatroniker besonders Spaß?

Abozar: Ich bin nicht so der Bürotyp – ich mag das Schrauben, die Praxis. Ich denke, da kommt man immer weiter. Ich habe großen Spaß an der Arbeit und am Kontakt mit Kunden und Kollegen. Meine Ausbildung ist inzwischen vorbei. Ich hatte im vergangenen Juni meine Abschlussprüfung bestanden und wurde übernommen. Darauf bin ich sehr stolz.

Porträt von Abozar Tabibi

Ich hatte fünf Zusagen und habe mich für MAN entschieden.

Abozar Tabibi

Herzlichen Glückwunsch! Was würdest du anderen Azubis mit auf den Weg geben?

Abozar: Ich bin noch nicht so alt, dass ich Ratschläge geben kann.

Marco: Er traut sich nicht (lacht).

Abozar: Ich habe ja im ersten Anlauf meine theoretische Prüfung nicht geschafft, und das war für mich richtig schlimm. Denn die Ausbildung hat mir alles bedeutet! Mir ist wichtig zu betonen, wie wichtig es ist, zu lernen und zuverlässig zu sein.

Marco, was würdest du anderen Ausbildern empfehlen?

Marco: Man muss unterstützen und auch mal eine zweite Chance geben, wenn nötig. Abozar hatte auch mal eine Phase, nachdem er durch seine Prüfung durchgefallen ist, da lief es nicht so gut. Aber er hat dann die Kurve bekommen. Er ist sehr engagiert, hilfsbereit und auch sehr dankbar, die Ausbildung machen zu dürfen. Wir alle hier in Quickborn stehen hinter ihm.

Abozar, was ist dein größter Wunsch?

Abozar: Mein größter Wunsch ist es, meine Familie irgendwann nach Deutschland zu holen. Sonst aber ist alles gut und ich bin hier sehr zufrieden.

Wie stellst du dir deinen weiteren Weg bei MAN vor?

Abozar: Ich möchte hier in Quickborn bleiben und mich weiterqualifizieren. Denn ich arbeite gerne bei MAN und weiß es zu schätzen, dass ich diese Chance bekommen habe. Demnächst möchte ich als Pannenmonteur bei Mobile24 beginnen.


Service jederzeit und überall

Eine junge Frau arbeitet an einer Lkw-Karrosserie

MAN bietet vielfältige Möglichkeiten für eine Ausbildung oder ein duales Studium: Mit Mobile24 bietet MAN seinen Kunden Pannenfallhilfe, Reifenservice, Terminbuchung und Verknüpfung zu MAN ServiceCare rund um die Uhr. Dafür sorgen europaweit mehr als 2.000 MAN Servicestützpunkte und Kooperationspartner. Besonders praktisch: Das digitale Wartungs- und Reparaturmanagement MAN ServiceCare und seine standortunabhängige Fahrzeugdiagnose überträgt dabei Daten zum Fahrzeugzustand fortlaufend. Werkstattmitarbeitende und Pannenfallmonteurinnen und Pannenmonteure haben Einsicht in relevante Fahrzeugdetails, um Kunden im Pannenfall noch gezielter zu betreuen. Über einen Tracking-Link können Kunden den Status eines Pannenfalls online einsehen.


Text: Renate Wachinger

Fotos: MAN

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