MAN Truck & Bus
10.12.2024
Sicherheit spielt bei MAN Truck & Bus eine wichtige Rolle: Die MAN-Entwickler haben sowohl den Schutz der Fahrer und von Fahrgästen als auch die Unversehrtheit aller anderen Verkehrsteilnehmer im Blick – speziell der schwächeren wie Fußgänger und Radfahrer. Daher arbeitet der Münchner Nutzfahrzeughersteller kontinuierlich an der Weiterentwicklung seiner Fahrerassistenzsystemen (FAS), sodass Kunden immer optimal geschützt sind.
Gleichzeitig können Kunden von MAN sicher sein, alle aktuellen rechtlichen Vorgaben wie die VO (EU) 2019/214 zu erfüllen, die seit 7. Juli 2024 diverse Systeme verpflichtend vorschreibt – häufig schon lange, bevor gesetzliche Regelungen überhaupt in Kraft treten.
Die folgenden Fahrassistenzsysteme von MAN sind die neuesten Sicherheitshelfer für Trucks, Busse und Vans, die Unfälle vermeiden, den Fahrer entlasten und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhen – verfügbar je nach Baureihe und Abgasnorm, erhältlich teils als Serien-, teils als optionale Ausstattung. Die innovativsten Systeme haben wir hier zusammengefasst.
Assistenzsysteme für Lkw und Busse
Der Nahbereich direkt vor dem Lkw oder Bus ist schwer oder gar nicht einzusehen. Das macht es gefährlich, wenn sich Personen zu Fuß oder auf dem Fahrrad dort bewegen – gerade im oft belebten und hektischen Stadtverkehr. Die MAN Front Detection sorgt für Abhilfe, indem sie in Anfahrsituationen und bei niedrigen Geschwindigkeiten bis 10 km/h Verkehrsteilnehmer in einem Bereich von 0,8 bis 3,7 Meter vor dem Lkw oder Bus erkennt. Das System, bestehend aus zwei in den Stoßfängern integrierte Radarsensoren und einer Videokamera hinter der Frontscheibe, warnt in diesem Fall im Truck oder Bus optisch und akustisch: Bei einem Objekt im Überwachungsbereich vor dem stehenden Lkw oder Bus wird im Display des Kombiinstruments ein farbiger Bereich vor dem Fahrzeug dargestellt. Fährt der Lkw oder Bus und die Front Detection erkennt ein Objekt im Überwachungsbereich, blinkt der im Display des Kombiinstruments dargestellte farbige Bereich vor dem Fahrzeug, zusätzlich ertönt ein akustisches Warnsignal. Die Front Detection ergänzt den Notbremsassistenten EBA Plus, der erst ab über 10 km/h aktiv wird (siehe unten).
Kollision verhindert: Der MAN Notbremsassistent Emergency Brake Assist (EBA) überwachte bisher nur Fahrzeuge, die im Fahrkorridor des eigenen Fahrzeugs stehen oder sich dort in gleicher Richtung bewegen, und leitete im Notfall einen automatischen Bremseingriff bis zur Vollbremsung ein. Die dritte Generation MAN EBA Pluserkennt ab einer Fahrgeschwindigkeit von 10 km/h zudem auch andere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer, die sich nicht direkt in der vorausliegenden Fahrspur des Lkw oder Busses befinden, diese aber potenziell kreuzen könnten. Im Falle einer drohenden Kollision löst das System, wenn der Fahrer nicht reagiert, eine dreistufige (optische und akustische) Warn- und Bremskaskade aus und leitet ebenfalls, falls nötig, selbstständig einen Bremseingriff oder eine Vollbremsung bis zum Stillstand ein. Das Ziel besteht darin, beim Fahrer eine situationsentschärfende Reaktion auszulösen, um eine Kollision zu verhindern oder zumindest die Kollisionsschwere zu verringern. Gerade bei unübersichtlichen Straßenverläufen, schlechten Witterungsverhältnissen und in der Dunkelheit das System dank seiner hohen Präzision und Zuverlässigkeit ein wichtiger Sicherheitspartner. EBA Plus arbeitet mit zwei in den Stoßfänger integrierten Radarsensoren und einer Videokamera hinter der Frontscheibe. MAN geht mit dieser Lösung weit über den gesetzlich geforderten Funktionsumfang hinaus.
Lkw: Weitere Informationen zum MAN Notbremsassistenten (EBA Plus)
Laut Straßenverkehrsordnung muss der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug in der Regel so groß sein, dass auch dann hinter diesem gehalten werden kann, wenn es plötzlich gebremst wird. Der Abstandswarner von MAN hilft bei der Einhaltung dieses geforderten Sicherheitsabstands. Nach einer Warnung kann der Fahrer den Abstand korrigieren, sodass wieder mehr Reaktionszeit für unvorhergesehene Situationen bleibt. Der Abstandswarner ermittelt dafür den Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug über zwei in den Stoßfänger integrierte Radarsensoren und einer Videokamera hinter der Frontscheibe. Bei geringer, kurzzeitiger Unterschreitung des Sicherheitsabstandes leuchtet im Display des Kombiinstruments ein farbiger Abstandsbalken auf. Wird der Sicherheitsabstand deutlich und dauerhaft unterschritten, werden im Display zusätzlich Warnsymbol und -meldung eingeblendet. Bei aktiviertem abstandsgeregeltem Tempomat ACC erfolgen dagegen keine Warnungen – die ACC-Funktion regelt in diesem Fall die Einhaltung des vorgewählten Abstands.
Der nicht-abschaltbare Aufmerksamkeitswarner MAN AttentionGuard erkennt ab einer Fahrgeschwindigkeit von 60 km/h, basierend auf dem Prinzip der Fahrspurüberwachung, eine reduzierte Aufmerksamkeit sowie eine unsicherere Fahrweise und warnt den Fahrer optisch und akustisch. Dabei wertet das System die Spurtreue und Lenkeingriffe, das Lenkverhalten und die Tages- und Fahrzeit kontinuierlich aus, sodass die Warnung und Ermahnung zur Ruhepause auch ohne Überfahren der Fahrbahnmarkierungen erfolgen kann – wenn der MAN AttentionGuard eine sinkende Aufmerksamkeit des Fahrers feststellt, noch bevor dieser die eintretende Müdigkeit selbst überhaupt wahrnimmt.
Lkw: Aufmerksamkeitsassistent: MAN AttentionGuard
Bus: Aufmerksamkeitswarner: MAN AttentionGuard
Zusätzliche Augen für mehr Sicherheit: Die MAN Abbiegehilfe mit zwei übereinander platzierten Radarsensoren sichert die Beifahrerseite und damit einen schwer einsehbaren Bereich zu nahezu 180° im Geschwindigkeitsbereich unter 30 km/h. Dank einer dreistufigen Warnkaskade inklusive optischer und akustischer Signale kann der Fahrer so frühzeitig auf mögliche Kollisionen, etwa mit Fußgängern oder Radfahrern, reagieren, wenn diese sich dem toten Winkel nähern.
Durchblick im Schilderwald und voller Fokus auf die Fahraufgabe: Eine Videokamera in der Frontscheibe erfasst die Beschilderung auf der Strecke vor dem Lkw oder Bus und zeigt die aktuell gültigen Vorgaben in Echtzeit im Display des Infotainmentsystems MMC Navigation Advanced an. Wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten, warnt das System den Fahrer optisch und akustisch. Bestimmte Anzeigen wie Überholverbote sind nur mit MAN Mediasystem Navigation Advanced oder MAN Mediasystem Navigation Professional möglich.
Lkw: Weitere Informationen zur MAN Verkehrszeichenerkennung
Bus: Kamerabasierter Tempowarner: MAN Verkehrszeichenerkennung
Das Highlight der vielen neuen und innovativen Assistenzsysteme für MAN Trucks aber auch für MAN und NEOPLAN Busse ist der MAN SafeStop Assist. Das System erkennt, wenn ein Fahrer aus medizinischen oder anderen Gründen nicht mehr in der Lage ist, den Bus oder Lkw aktiv zu steuern. In solch einem Notfall bremst das System das Fahrzeug automatisch und kontrolliert in der eigenen Fahrspur bis zum Stillstand ab und sichert es (Warnblinkanlage), wenn der Fahrer trotz optischer, haptischer und akustischer Warnmeldungen in dreistufiger Kaskade nicht eingreift. Folgenschwere Unfälle können so verhindert werden. Basis dafür ist das Zusammenspiel mehrerer Assistenzsysteme: MAN SafeStop greift auf die Fahraktivitätserkennung eines aktiven Spurführungssystems und die Funktionalität des abstandsgeregelten Tempomaten ACC Stop & Go zurück. Mit Hilfe eines im Fahrzeugbug integrierten Sensors sowie einer hinter der Frontscheibe positionierten Kamera überwacht das System zudem kontinuierlich die Einhaltung der Fahrspur sowie Abstand, Position und Relativgeschwindigkeit vorausfahrender Objekte. MAN Truck & Bus bietet das Assistenzsystem als einziger Hersteller für alle neuen Reisebusmodelle an.
Die Totwinkelwarnung überwacht mit Radarsensoren den schwer einsehbaren seitlichen Bereich neben dem Fahrzeug und verringert so besonders beim Abbiegen die Gefahr einer Kollision mit Radfahrern oder anderen Verkehrsteilnehmern. Das System warnt optisch und akustisch und kann optional auf eine beidseitige Überwachung erweitert werden. Zugleich kontrolliert die Anfahrwarnung den Bereich unmittelbar vor dem Van und hilft beim Anfahren bei Geschwindigkeiten bis 30 km/h, Unfällen mit Radfahrern oder Fußgängern vorzubeugen. Erfassen die Sensoren einen schwächeren Verkehrsteilnehmer im Gefahrenbereich, erfolgt eine Warnung in drei Stufen optisch im Seitenspiegel und akustisch. Die Anfahrwarnung hilft dem Fahrer zudem beim Wahrnehmen von schwächeren Verkehrsteilnehmern im Nahbereich vor dem Fahrzeug bei Geschwindigkeiten bis zu 10 km/h. Erkennt es Personen in der Gefahrenzone, erfolgt eine zweistufige Warnung - visuell im Kombiinstrument und akustisch.
Beim Linksabbiegen über die Gegenfahrbahn können entgegenkommende Fahrzeuge schnell mal übersehen werden. Darum überwacht der neue Abbiegeassistent in diesen Situationen den Gegenverkehr und kann bei drohenden Gefahrensituationen durch automatisches Bremsen den Fahrer dabei unterstützen, Frontalzusammenstöße zu vermeiden. Aktiviert der Fahrer den Blinker links, unterstützt ihn der Assistent bei Geschwindigkeiten von bis zu 20 km/h. Dazu überwacht das System während des Abbiegevorgangs mithilfe von Radarsensoren vorausschauend den Gegenverkehr. Erkennt das System eine Gefahrensituation, leitet es aufgrund der extrem kurzen Reaktionszeit eine automatische Bremsung ein und warnt zeitgleich den Fahrer, um ein Abbiegen in den Gegenverkehr zu verhindern.
Der aktive Spurhalte- und Stauassistent, nur in Verbindung mit ACC Stop & Go im Paket Cruise Assist erhältlich, unterstützt den Fahrer dabei, das Fahrzeug in der Spur zu halten. Die Erkennung der Fahrbahnbegrenzung via Kamera funktioniert auch anhand von Grasnarbe und Straßenrand. Bei unbeabsichtigtem Überqueren einer Fahrbahnbegrenzung warnt das System durch Lenkradvibration oder ein akustisches Signal und regelt Beschleunigungs- und Bremsvorgänge auf Basis der vom Fahrer eingestellten Geschwindigkeit oder des Abstands zum vorausfahrenden Fahrzeug. Außerdem übernimmt der aktive Spurhalte- und Stauassistent durch korrigierende Eingriffe die Regelung der Lenkbewegungen, um das Fahrzeug in der Spur zu halten. In einer Stausituation fährt das System nach dem Bremsen in den Stillstand vollständig automatisiert an und hält das Fahrzeug dabei selbsttätig in der Spurmitte.
Das System unterstützt den Fahrer dabei, die Fahrspur, die Geschwindigkeit sowie den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten – eine nützliche Unterstützung, vor allem bei dichtem Verkehr und Stau. Das reduziert die Gefahr für das Abkommen von der Fahrbahn, zu dichtes Auffahren und Auffahrunfälle. Dafür bündelt der Cruise Assist Plus die Funktionen von Spurhalteassistent, ACC Stop & Go und Stauassistent. Dank integriertem Notfallassistent bremst das System zudem in Notfallsituationen automatisch ab, sichert das Fahrzeug mittels Warnblinker und setzt einen eCall ab. Das Display im Cockpit informiert den Fahrer kontinuierlich über den Status des Assistenzsystems. Cruise Assist Plus ist nur für Fahrzeuge mit Automatikgetriebe erhältlich.
Text: Susanne Löw
Fotos: MAN
Diese Website verwendet Drittanbieter Inhalte. Um die Website und ihre Angebote nutzen zu können, akzeptieren Sie bitte die Erfassung und Verarbeitung Ihrer Daten durch entsprechende Drittanbieter. Klicken Sie hierzu auf die rote Schaltfläche „Akzeptieren“.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite Datenschutz & Cookies .
Diese Website verwendet Drittanbieter Inhalte. Um die Website und ihre Angebote nutzen zu können, akzeptieren Sie bitte die Erfassung und Verarbeitung Ihrer Daten durch entsprechende Drittanbieter. Klicken Sie hierzu auf die rote Schaltfläche „Akzeptieren“.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite Datenschutz & Cookies .