MAN Truck & Bus

E.ON und MAN errichten öffentliches Ladenetz

26.07.2024


Im Rahmen ihrer neuen Kooperation werden der deutsche Energiekonzern E.ON und MAN europaweit rund 170 Standorte mit circa 400 Ladepunkten für das öffentliche Laden von Elektro-Lkw aufbauen.

E.ON und MAN Truck & Bus bringen gemeinsam den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge in Deutschland und Europa einen entscheidenden Schritt voran. Beide Unternehmen investieren in die neuen Ladestandorte, die entlang des bestehenden MAN-Servicenetzes entstehen und an denen auch Nutzfahrzeuge anderer Hersteller öffentlich laden können. Allein in Deutschland sind rund 125 Standorte geplant. Damit entsteht hierzulande das bislang größte flächendeckende, öffentliche Ladenetz für schwere Nutzfahrzeuge. Weitere Standorte errichten E.ON und MAN in Österreich, Großbritannien, Dänemark, Italien, Polen, Tschechien und Ungarn.

„Ich freue mich, dass wir mit E.ON nun einen starken Partner zur Elektrifizierung unserer Service-Standorte an unserer Seite haben“, so Alexander Vlaskamp, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE. „Damit legen wir einen weiteren Grundstein für ein öffentliches Ladenetz. Allerdings benötigen wir zu dessen großflächigem Aufbau weiterhin dringend die Unterstützung durch die Politik.“

Laden in den Betriebsalltag integrieren

Die neuen Standorte befinden sich an strategisch ausgewählten MAN Servicestützpunkten, vorwiegend in Industriegebieten mit hohem Lkw-Aufkommen oder in der Nähe von Autobahnen. So lässt sich das öffentliche Laden gut in den Betriebsalltag integrieren. Das Layout der Standorte wird speziell für das Laden von elektrischen Nutzfahrzeugen ausgelegt: Dazu gehört unter anderem eine Durchfahrtsmöglichkeit durch die Ladebucht, so dass Lkw und Busse nicht rangieren müssen. Um die öffentliche Zugänglichkeit unabhängig von der jeweiligen Fahrzeugmarke zu gewährleisten, werden die Ladestationen möglichst in von den MAN Servicebetrieben getrennten Bereichen installiert – mit eigenen Ein- und Ausfahrten für den Ladebereich. Fahrerinnen und Fahrer profitieren tagsüber zudem von der vorhandenen Infrastruktur wie sanitären Anlagen und Aufenthaltsräumen.

Partner bei der Elektrifizierung: Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender von E.ON, und MAN CEO Alexander Vlaskamp.

Für den endgültigen Durchbruch brauchen wir eine flächendeckende, leistungsfähige Ladeinfrastruktur, die von Anfang an europäisch gedacht ist.

Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender der E.ON SE

„Europa hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis zum Jahr 2040 um 90 Prozent zu senken. Elektromobilität ist dafür ein zentraler Schlüssel“, sagt Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender der E.ON SE. „Wir investieren massiv, um der Infrastruktur für den elektrischen Schwerlastverkehr einen entscheidenden Schub zu geben und die Weichen für eine nachhaltige Logistik und grüne Lieferketten zu stellen. Nahezu alle großen Hersteller setzen heute bei ihren Entwicklungen auf Elektromobilität. Für den endgültigen Durchbruch brauchen wir eine flächendeckende, leistungsfähige Ladeinfrastruktur, die von Anfang an europäisch gedacht ist. Wir freuen uns, hier gemeinsam mit MAN voranzugehen.“

Maßgeschneidert für Trucks: In rund 45 Minuten kann man Strom für bis zu 300 Kilometer nachladen.

Spätere Umrüstung auf Megawatt-Laden geplant

Der Aufbau der speziell für elektrische Nutzfahrzeuge konzipierten Standorte folgt einem modularen Ansatz. Im ersten Schritt werden die Standorte mit jeweils mehreren 400 kW-Ladepunkten ausgestattet. Damit kann ein durchschnittlicher Elektro-Lkw in rund 45 Minuten Strom für eine Reichweite von bis zu 300 Kilometer nachladen. Eine spätere Umrüstung der Standorte auf das Megawatt-Ladesystem MCS ist vorgesehen. Bis zum Ende des Jahres 2025 sollen die ersten 80 Standorte des neuen Ladenetzes entstehen.

Text: Christian Buck

Fotos: MAN

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