12.07.2023
Was wäre ein Lkw ohne Aufbau und ein Aufbau ohne Lkw? Auf dem MAN Trucknology Festival feierte MAN Truck & Bus seine traditionell starke Verbindung mit seinen Industriepartnern und Kunden.
Nach sechs Jahren Pause war es endlich wieder soweit: Das „MAN Trucknology Festival“ (ehemals „MAN Trucknology Days“) zeigte eine große Auswahl an innovativen Transportlösungen. Rund 220 Lkw und Vans mit Aufbauten waren während des dreitägigen Events am MAN Truck Forum und auf der Teststrecke in München zu sehen. Rund 75 Industriepartner demonstrierten ihre Kompetenz, darunter etwa 50 Aufbauhersteller. Zahlreiche Kunden aus aller Welt konnten sich so ein Bild von den aktuellen Produktlösungen machen. Eingeladen waren natürlich auch Mitglieder der Fahrer-Community „Trucker´s World by MAN“. Außerdem wurde Europas schönster Truck gekürt.
„Es war toll, die Partner wieder beieinander zu haben und das breite Portfolio an realen Kundenlösungen zeigen zu können, das wir gemeinsam mit ihnen entwickelt haben“, sagte John-David Schnackenberg, Leiter des Aufbauherstellermanagements bei MAN Truck & Bus, am Rande der Veranstaltung. „Auf unserem Festival können wir unsere Kunden exklusiv beraten, und die Interessenten erleben fertige Lösungen in Aktion. Es ist eine Branchenveranstaltung, bei der die Besucher konkret an speziellen Produkten interessiert sind. Wer beispielsweise für seine Kommune oder seine Firma ein passendes Fahrzeug sucht, kann den Lkw samt Aufbau nicht nur sehen, sondern auch mit anderen Aufbaulösungen vergleichen.“
Die Firma F. X. Meiller war bereits beim ersten Festival vor 15 Jahren mit dabei. Alexander Romberg von diesem Münchner Unternehmen zeigte sich begeistert von der Neuauflage: „Die Veranstaltung hat sich entwickelt und für uns als Partner bietet sie die perfekte Bühne, um unseren neuen Dreiseitenkipper Trigenius vorzustellen. Bei dieser Roadshow sind wir immer gerne dabei.“
Das dachten sich auch Gäste aus aller Welt – manche reisten sogar von Australien, Korea oder Nordafrika nach München. Die Besucher interessierten sich neben den Produkt- und Zukunftsthemen der Branche vor allem für die Truck-Baureihen von MAN mit ihren Assistenzsystemen sowie ihrer Aufbau- und Einsatztauglichkeit. Erstmalig mit dabei: der neue reichweitenstarke MAN eTruck, für den bereits vor seiner Markteinführung mehr als 500 Bestellanfragen vorliegen. Generell zeigte sich: Fahrer und Unternehmen setzen sich zunehmend mit dem Thema E-Mobilität auseinander. Die MAN-Mitarbeiter am Stand zu Zero Emission und Ladesäulen waren darum gefragte Gesprächspartner.
Darüber hinaus lernten die Besucher nicht nur nachhaltige und intelligente Transportlösungen von MAN und ihrer Partner kennen – darunter Continental, Fliegl Trailer, Humbaur, Kögel, Krone, Liebherr, Schmitz Cargobull und Würth. Sie erhielten auch aus erster Hand detaillierte Informationen zu den MAN Services & Solutions sowie zu den großen Trends in der Transportbranche: Zero Emission, Digitalisierung, Automatisierung. „Mich haben die technischen Optionen der Lkw überrascht. In meiner Heimat Algerien ist es schwer, an all diese Informationen zu kommen”, sagte Walid Aichouche von Eurl Dtr Trans. Seine Transportfirma vertraut bereits seit 32 Jahren auf MAN, denn bei den Fahrten durch die Wüste ist die Verlässlichkeit des Fahrzeugs auch eine Art Lebensversicherung. Sein Landsmann und Kollege Abdelkebir Charkaoui bedankte sich für die großartige Organisation des Festivals.
Auf dem MAN Trucknology Festival 2023 blieb es aber nicht bei der Theorie: Moderierte Vorführungen und dynamische Fahrzeugpräsentationen machen die innovativen Technologien zum spannenden Live-Erlebnis. Kunde James Hanlon kam mit seiner Frau aus England, um Teil der Community zu sein: „Die Oldtimer-Ausstellung und die Führung durch die Produktion im MAN Werk waren für mich absolute Highlights.“
Zu diesem Zeitpunkt hatte er das Angebot auf der Teststrecke noch nicht gesehen. Dort durften die Besucher selbst ans Steuer und einige Modelle Probe fahren. „Das ist ein echter Gewinn für die Fahrer. Bei keiner anderen Veranstaltung können sie einen Schwertransporter mit Gesamtgewicht testen“, lobte Reinhard Decker von Decker Container. Der Containerbauer schätzt das Event, weil er hier Kunden trifft und mehr über deren Bedürfnisse erfährt. Auch Alexander Wittmann vom Entsorgungsdienstleister Wittmann war am direkten Kontakt mit Kollegen und Kunden interessiert. „Und natürlich auch an allem Neuen rund um die Technik.“
Auf der MAN Teststrecke waren Stationen zu Verteiler- und Fernverkehr, Bau, Lebensmittel- und Schwertransport sowie Kommunal und Feuerwehr über den Tonnagebereich von 3,5 bis 250 Tonnen vertreten. „Das ist eine super Bühne für uns und ein riesiger Service für die Kunden“, befand Franz Bramer von Ressenig Fahrzeugbau. „Mit all den Fahrzeugen, die sie hier sehen, können sich die Kunden viel leichter eine Meinung bilden. Und sie können sich besser entscheiden, weil sie Alternativlösungen im direkten Vergleich haben.“
Wer sich dauerhaft auf der Teststrecke aufhielt, verpasste allerdings ein Highlight des Festivals: Am Abschlusstag wurde der „MAN Truck Champion 2023“ gekürt. Vorab gab es 268 Einreichungen aus 18 Ländern Europas, die den Preis für den schönsten MAN Truck gewinnen wollten. Die Fahrer-Community stimmte über Social Media erst über den jeweiligen Landessieger ab. Aus diesem Kreis kürten sie in einem 2. Wahlgang den internationalen Truck Champion.
Den dritten Platz erzielten Giovanni Incampo und Armin Hnaien aus Italien, die ihr Motto „Einmal Löwe, immer Löwe“ durch ein kunstvolles Löwendesign an den Seiten der Fahrerkabine ihres MAN TGX 18.510 zum Ausdruck brachten. Auf den zweiten Platz kam der MAN TGX 18.510 von Transporte Decker, bei dem mit Airbrush-Motiven die MAN Geschichte mit der eigenen Firmengeschichte verbunden wird. Fahrer Frank Nörenberg wird den TGX nun auch beim Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix am Nürburgring ausstellen.
Community-Liebling und Preisträger war jedoch der liebevoll ausgestattete White Lion des polnischen Fahrers Pawel Pabich. Er ließ sogar den weißen Lack des MAN TGX 18.460 so aufpolieren, dass er jetzt in Perlweiß erstrahlt. Innen baute er eine Küche ein und überzog diverse Details mit braunem Leder. So wird seine Kabine noch wohnlicher – schließlich ist Pabich jeden Monat 24 Tage unterwegs und von seiner Familie getrennt.
Am Ende kamen alle auf ihre Kosten – Kunden, Aussteller und Truck-Enthusiasten. Und viele von ihnen werden bestimmt wieder aus aller Welt anreisen, um das nächste MAN Trucknology Festival nicht zu verpassen.
Text: Anke Kotte
Fotos: MAN