MAN Truck & Bus

Schulterschluss auf dem Weg zu „Net Zero“

Nahaufnahme von Minister Habeck und MAN-CEO Vlaskamp

31.10.2023


Hoher Besuch im MAN Bus-Werk Ankara: Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck überzeugte sich am vergangenen Freitag persönlich vom Fortschritt der nachhaltigen Mobilität bei MAN.

Das Werk in Ankara spielt eine zentrale Rolle bei der Transformation des Bus-Portfolios von MAN. Einerseits sollen dort künftig elektrische Überland- und Reisebusse vom Band rollen. Andererseits übernimmt der Standort auch immer mehr Entwicklungsaufgaben. So entsteht in Ankara derzeit ein Product Development Center (PDC) für die beiden Busmarken MAN und NEOPLAN, inklusive einer neuen Teststrecke und eines Zentrums für Bus-Modifikationen.

Es gibt also nur wenige Orte, an denen man sich ein besseres Bild von der Entwicklung des nachhaltigen Busverkehrs der Zukunft machen kann. Ein besonders prominenter Besucher gab sich Ende Oktober genau darum die Ehre: Im Rahmen seiner Türkei-Reise verschaffte sich der deutsche Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck persönlich einen Eindruck von den Investitionen in den türkischen Standort und den Fortschritten, die MAN in Richtung „Net Zero“ macht.

Lion's City E auf der Teststrecke in Ankara

E-Mobilität in Aktion: Die Delegation erlebte den Lion's City E auf der Teststrecke in Ankara.

Testfahrten im Lion’s City E

Nach der Begrüßung durch MAN CEO Alexander Vlaskamp und Barbaros Oktay, Head of Bus bei MAN Truck & Bus, erhielt Habeck im PDC einen Einblick in die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Ankara. Doch nicht nur dort konnte sich der Wirtschaftsminister ein Bild von der Transformation der Busbranche machen: Anschließend hatte die Delegation auch die Gelegenheit, die eBusse von MAN selbst zu erleben – denn das gesamte Lion’s City E-Portfolio stand für Fahrten auf dem neuen Testgelände in Ankara bereit.

Bereits mehr als 1.000 Lion’s City E sind seit dem Start der Serienproduktion vom Band gerollt und zeigen täglich im Linieneinsatz, wie alltagstauglich und zuverlässig moderne Elektrofahrzeuge sind. Und das ist erst der Anfang: In den kommenden Jahren stellt MAN sein Portfolio im Stadtbus- und Überlandsegment konsequent auf elektrische Fahrzeuge um. „Bis 2025 wird die Hälfte unserer neuen Stadtbusse elektrisch sein, und nur fünf Jahre später sollen bis zu 90 Prozent unserer Busse in Europa mit Batterieantrieb ausgeliefert werden“, so Oktay. Dabei hat das Unternehmen auch die Elektrifizierung seiner Reisebusse im Blick: Ab 2025 ist eine erste eCoach-Testflotte geplant.

„Die Antriebs- und Energiewende in der Mobilität verändert die gesamte Branche in noch nie dagewesener Form“, sagte der Bundeswirtschaftsminister in Ankara. „Denn um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir Güterverkehr und Personentransport schnell und konsequent dekarbonisieren. Die eingeschlagenen Schritte bei der Transformation hin zu eMobility zeigen, dass das Unternehmen diesen Wandel aktiv vorantreibt und in Zukunftstechnologien sowie die Entwicklung seiner Standorte investiert.“

Die Antriebs- und Energiewende in der Mobilität verändert die gesamte Branche in noch nie dagewesener Form.

Dr. Robert Habeck - Deutscher Bundeswirtschaftsminister

Förderung von eFahrzeugen und Ladeinfrastruktur

Über die Transformation des Transportsektors und die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen diskutierte Habeck während seines Besuchs mit Vertretern des MAN Vorstands. „Für den Wandel hin zu einer klimaneutralen Mobilität müssen wir die CO2-Emissionen deutlich reduzieren und unsere innovative eMobility-Technologie konsequent auf die Straße bringen. Unser Ziel: Bis spätestens 2050 soll MAN bilanziell treibhausgasneutral sein“, betonte Vlaskamp, stellte aber auch klar: „Unsere Forderung an die Politik – und das habe ich auch deutlich Bundesminister Habeck gesagt –: Wir brauchen eine Förderung für eTrucks und die Ladeinfrastruktur. Unsere Kunden brauchen Planungssicherheit. Wir brauchen 4.000 leistungsfähige Ladepunkte in Deutschland im Jahr 2030 und 50.000 in Europa sowie ausreichend Strom an Autobahnraststätten und Autohöfen sowie die entsprechende Netzkapazität in Logistikparks.“

Das Publikum applaudiert der Rede auf der Bühne

Auf dem Weg zu Net Zero: Die Besucher applaudierten Alexander Vlaskamp für seine Vision eines klimaneutralen Unternehmens.

MAN geht hier voran. Im Rahmen des Joint Ventures Milence, das die TRATON GROUP gemeinsam mit Daimler Truck und der Volvo Group gegründet hat, sollen in den nächsten Jahren europaweit mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte an oder in der Nähe von Autobahnen sowie von Logistik-Hubs entstehen. Dennoch bleiben ein sektorübergreifender Schulterschluss sowie das Engagement von Politik und Energiewirtschaft erforderlich, um die Verkehrswende gemeinsam zu meistern. Darüber bestand beim Besuch des Bundesministers Einigkeit, und die in Ankara begonnene Diskussion soll mit MAN in Berlin fortgesetzt werden.

Bundesminister Habeck im Gespräch mit MAN-Mitarbeiterinnen

Persönlicher Austausch: Bundesminister Habeck sprach mit MAN Mitarbeitern über deren Engagement für die Erdbeben-Opfer.

Persönliche Gespräche über das Erdbeben im Februar

Habeck nahm sich aber auch die Zeit, mit MAN Mitarbeitern über das schwere Erdbeben zu sprechen, von dem das türkisch-syrische Grenzgebiet im Februar erschüttert wurde. MAN hatte damals eine Million Euro als Soforthilfe bereitgestellt und damit unter anderem fünf Feuerwehrfahrzeuge für den Einsatz im Erdbebengebiet finanziert. Daneben hatten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Türkei noch am Tag des Unglücks eine Sammelaktion für die Erdbebenopfer gestartet und später Hilfsgüter mit Fahrzeugen von MAN ins Katastrophengebiet transportiert.

Text: Christian Buck / MAN

Fotos: MAN

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