Als Nutzfahrzeughersteller sieht sich MAN in einer besonderen Verantwortung, mit allen Kräften zum Klimaschutz beizutragen. Ein Handeln auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen ist dringend notwendig und auch die Wirtschaft spielt eine zentrale Rolle bei dieser fundamentalen Transformation.
Die Themen Klima- und Umweltschutz, die Übernahme sozialer Verantwortung sowie eine gute Unternehmensführung haben deutlich an Relevanz gewonnen. Nicht zuletzt die EU gibt mit zunehmender Regulatorik im Bereich des Umwelt- und Nachhaltigkeitscontrollings und -reportings eine klare Richtung für Unternehmen vor.
Die Vision von MAN ist es, das Geschäft unserer Kunden einfacher zu machen – und zwar durch führende nachhaltige Lösungen ("Simplifying customer business through leading sustainable solutions"). Daher wollen wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und sehen Nachhaltigkeit als Kernelement, um uns dem globalen Wettbewerb zu stellen. Deshalb verstehen wir das Thema als integralen Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Dieser Anspruch spiegelt sich auch in unserem Purpose wider: „Shape Transportation to serve a prosperous and sustainable society“.
Richtungsweisend für unsere kurz-, mittel- und langfristigen Ambitionen steht die MAN-Nachhaltigkeitsstrategie. Diese wurde durch ein interdisziplinär aufgestelltes Team mit Vertretern aus allen Vorstandsbereichen im Jahr 2021 neu aufgesetzt und im darauf folgenden Jahr überarbeitet. Unser Prozess sieht nun eine jährliche Überprüfung der Strategie, unserer Handlungsfelder und der darin enthaltenen strategischen Initiativen vor. Dadurch stellen wir für uns relevante Themen im Bereich Nachhaltigkeit auf den Prüfstand und gewährleisten, dass unsere Strategie nicht nur aktuell relevante, sondern auch langfristig strategisch wichtige Themen abbildet. Auch sich kontinuierlich verändernde Umweltbedingungen und eine steigende gesellschaftliche Erwartungshaltung werden dabei berücksichtigt.
Letztendlich haben wir so sechs strategische Handlungsfelder identifiziert, anhand derer wir ökologische und soziale Aspekte, sowie die Grundsätze guter Unternehmensführung weiter vorantreiben wollen. Die Handlungsfelder haben wir entlang der ESG-Kriterien strukturiert und in unserem "Nachhaltigkeitskompass" zusammengefasst. Den Fokus legen wir dabei auf die für uns besonders relevanten Handlungsfelder: "Dekarbonisierung", "Kreislaufwirtschaft" und "Soziale Nachhaltigkeit".
Das Erreichen der Ziele und die Umsetzung der MAN-Nachhaltigkeitsstrategie werden aus der Unternehmensstrategie heraus gesteuert. Deshalb haben wir eine mehrstufige Governance-Struktur geschaffen, um die strategische Verankerung zu operationalisieren und Nachhaltigkeit als Transformationsprozess in allen Bereichen zu etablieren. Zentrales Element der Nachhaltigkeitsgovernance ist das interdisziplinäre Team, das sich einmal pro Monat trifft. Hier wird die Strategie inhaltlich weiterentwickelt und es werden sämtliche Nachhaltigkeitsthemen aller Ressorts zusammengeführt, funktionsübergreifend diskutiert und harmonisiert.
Die Ergebnisse des Strategieprozesses, die Nachhaltigkeits-Roadmap, Updates zu Fortschritten und KPIs werden im Rahmen des MAN Sustainability Boards (MSB) berichtet, das drei bis vier Mal pro Jahr zusammenkommt. Ihm steht der CEO von MAN Truck & Bus als Sustainability Board Sponsor vor, der auch die relevanten Themen an den Vorstand von TRATON für MAN als Anbieter von zukunftsweisenden Transport- und Mobilitätslösungen berichtet.
Eine zentrale Rolle in unserer Nachhaltigkeitsstrategie spielt die Dekarbonisierung. Denn die globale Transportindustrie ist für rund 8,2 Gt CO2-Emissionen verantwortlich (2019). Da MAN mit seinem Produktportfolio wesentlich zu diesen Emissionen beiträgt, sehen wir uns in der Pflicht, unserer Verantwortung für Klimaschutz gerecht zu werden. Wir wollen daher den Wandel hin zu treibhausgasfrei angetriebenen Nutzfahrzeugen mitgestalten, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und unseren Geschäftserfolg zu sichern. Dabei fokussieren wir uns auf Einsparpotenziale entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette und dem Lebensweg unserer Produkte. Der Fokus unserer Maßnahmen zur Dekarbonisierung liegt dabei auf der Reduktion von Treibhausgasemissionen (THG), die im Wesentlichen durch unser Produktportfolio (96 Prozent unserer THG-Emissionen fielen 2020 in der Nutzungsphase unserer Produkte an) sowie an unseren Unternehmensstandorten entstehen.
Unsere kurzfristigen Ziele wurden im April 2022 offiziell von der SBTi validiert. Langfristig wollen wir bis spätestens 2050 bilanziell treibhausgasneutral werden – dazu haben wir uns bei der SBTi mit der „Business Ambition for 1.5 °C“ verpflichtet. In diesem Zusammenhang werden wir unser Net-Zero-Ziel bei der SBTi einreichen, zeitnah nachdem Einreichungen aus der Automobilindustrie dort wieder angenommen und validiert werden.
Bis 2030
Bis 2050
Das Thema Kreislaufwirtschaft ist für MAN als Nutzfahrzeughersteller ebenfalls von großer Bedeutung, da es erheblichen Einfluss auf unser Geschäftsmodell hat. So hat MAN 2022 beispielsweise 480 000 t Stahl eingekauft und verantwortet damit einen hohen Ressourcenverbrauch. Allerdings wird in Zeiten von Rohstoffknappheit und instabilen Lieferketten deutlich, dass unser lineares Wirtschaftsmodell die natürlichen Ressourcen unseres Planeten erschöpft. Die Folgen sind bereits auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene sichtbar.
MAN sieht daher im Modell der Kreislaufwirtschaft die Grundlage für den eigenen unternehmerischen Erfolg. Dazu gehören ein effizienter und verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen, die Wiederverwendung von Bauteilen und Komponenten sowie die Vermeidung von Umweltverschmutzung. Auch die Optimierung der Lebensdauer unserer Produkte, eine Verbesserung der Produktnutzung und –auslastung sowie der Einsatz eines integrierten Umwelt-und Energiemanagements sind für MAN wichtige Bestandteile eines ressourcenschonenden Wirtschaftens.
MAN sieht in seiner Personalstrategie einen wichtigen Baustein auf dem Weg zu einer grundlegenden Transformation. Um junge und talentierte Fachkräfte zu gewinnen, Beschäftigte zu binden und Vielfalt im Unternehmen sichtbar zu machen, verfolgen wir die Vision eines „Strong Team“, das entscheidend zu unserem zukünftigen Erfolg beiträgt. Dafür bieten wir unter anderem umfassende Einstiegsprogramme für neue Mitarbeiter, ermöglichen fachliche Qualifizierung und setzen uns für eine funktionsübergreifende Zusammenarbeit ein. Gleichzeitig sind für uns Chancengleichheit und Vielfalt Voraussetzungen für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens. Die Prävention von Arbeitsunfällen und die Förderung der Gesundheit unserer Mitarbeiter stellen wir über ein betriebliches Gesundheits- und Arbeitsschutzmanagement sicher.
Für MAN ist es Chance und Herausforderung zugleich, die Verkehrssicherheit auf den Straßen zu erhöhen und die tägliche Arbeit unserer Kunden mit unseren Lösungen zu vereinfachen. Als „Smart Innovator“ setzen wir auf intelligente Fahrerassistenzsysteme und wollen durch Pilotprojekte beim autonomen Fahren einer der Vorreiter in diesem Feld sein. Unser Ziel ist es, MAN-Produkte noch sicherer, effizienter und innovativer zu machen.
Nachhaltiger Unternehmenserfolg bedeutet für MAN, die Themen Compliance , Ethik und Integrität konsequent zu verfolgen und umzusetzen. Deshalb haben wir ein Compliance-Management-System etabliert, das die Themen Diskriminierung, Wirtschaftskriminalität, Kartellrecht sowie Wirtschaft und Menschenrechte abdeckt, und unsere Unternehmenswerte sowie Leitlinien zum Thema Integrität in einem Code of Conduct festgehalten. Mit regelmäßigen Schulungen unserer Mitarbeiter und Führungskräfte stellen wir sicher, dass diese Werte auch im Arbeitsalltag gelebt werden.
Im Zusammenspiel aus Gewinnung, Transport und Handel sind Lieferketten sehr komplex und bergen potenzielle Gefahren wie Kinderarbeit, systematische Menschenrechtsverletzungen oder Diskriminierungen. Natürlich spielen Themen wie Ressourcenschonung und der Ausstoß von THG-Emission ebenfalls eine erhebliche Rolle.
MAN sieht sich als internationaler Nutzfahrzeughersteller daher in der Verantwortung, einen Beitrag zur Gestaltung kreislauffähiger, klimaneutraler und fairer Lieferketten zu leisten. Wir verpflichten uns deshalb zu einem schonenden Umgang mit Ressourcen entlang der Lieferketten und zur Einhaltung von Arbeitnehmer- und Menschenrechten bei unseren Lieferanten und Geschäftspartnern. Deshalb stellen wir eine kontinuierliche Prüfung und Auditierung unserer Lieferketten hinsichtlich sozialer und ökologischer Standards sicher. Als Teil des Volkswagen Konzerns ist MAN im Beschaffungsnetzwerk Nachhaltigkeit vertreten, wo wir uns länderübergreifend zu aktuellen Entwicklungen und langfristigen Herausforderungen in unseren Lieferantenbeziehungen austauschen.
Für MAN ist Nachhaltigkeit ein Kernelement, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Gemäß der ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) gehören darum neben ökologischen auch soziale Aspekte sowie die Grundsätze guter Unternehmensführung zur MAN Nachhaltigkeitsstrategie. Was wir uns vorgenommen haben und wie wir unsere Ambitionen in diesem Bereich konkret in die Tat umsetzen, zeigt der Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2023.
MAN hat sich im Kampf gegen den Klimawandel der Science Based Targets initiative (SBTi) zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen angeschlossen.
Die Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele – so die deutsche Übersetzung – ist ein Zusammenschluss mehrerer Umweltschutz- und Non-Profit-Organisationen: Carbon Disclosure Project (CDP), United Nations Global Compact (UNGC; MAN ist 2010 beigetreten), World Resources Institute (WRI) und World Wide Fund for Nature (WWF). Sie setzt eine Art Gold-Standard in Sachen Treibhausgasreduktion von Unternehmen und gibt einen klar definierten Weg mit konkreten Anforderungen und Zielen vor, um die CO2-Emissionen und damit den Klimawandel zu begrenzen.
Denn Klimaschutz, Umweltschutz und verantwortliches Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit sind Kernelemente für erfolgreiche Unternehmen. Mehr noch: Die Teilnahme bei der SBTi fördert auch Innovation und Wettbewerbsfähigkeit – und demonstriert den zunehmend umweltbewussten Kunden anhand konkreter Selbstverpflichtungen, wie ernst es MAN meint. Außerdem stärkt sie die Glaubwürdigkeit sowie das Markenimage von MAN. Das Thema Nachhaltigkeit ist darum ein wichtiger Baustein, den MAN in seiner Strategie verankert hat.
Mehr als 125.000 Unternehmen hat EcoVadis bereits für seine Nachhaltigkeitsratings bewertet – darunter auch MAN: Im Mai 2024 erhielt das Unternehmen erneut eine Goldmedaille für seine Nachhaltigkeitsverpflichtungen und -leistungen. MAN erreichte in der Gesamtbewertung eine Punktzahl von 73 und gehört damit zu den besten fünf Prozent aller im letzten Jahr bewerteten Unternehmen. Von den vier Kernthemen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung wurde „Umwelt“ mit der höchsten Nachhaltigkeitsbewertung (80 Punkte) ausgezeichnet. Die größte Verbesserung konnte MAN im Bereich Ethik verzeichnen, wo die Punktzahl von 60 (2022) auf 70 Punkte stieg.
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