MAN Truck & Bus

Elektro-Löwe auf eisiger Mission

Newsroom:

03.04.2025


Vom klirrend kalten Lappland nach München zur Allianz Arena: Ein batterieelektrischer MAN eTGX hat diese 3.400 Kilometer lange Tour erfolgreich absolviert – und damit auch gezeigt, dass eine solche Fahrt mit der vorhandenen öffentlichen Ladeinfrastruktur schon heute möglich ist.

Eigentlich bevorzugen Löwen ja wärmere Gefilde. Nicht so die Elektro-Löwen von MAN. Sie kommen mit jeder Witterung klar – auch mit Schnee und Eis am Polarkreis in Nordschweden. Dort startete am 20. März eine ungewöhnliche Tour durch Europa: Ein MAN eTGX stellte sich der Herausforderung, 3.400 Kilometer vom hohen Norden bis zur Allianz-Arena in München zu fahren. Ziel der Aktion: Der „Polarexpress“ sollte zeigen, wie gut er mit den harschen Konditionen in Schweden klar kommt und ob sich eine solche Fahrt mithilfe der derzeit verfügbaren Ladeinfrastruktur überhaupt durchführen lässt.

Eiskalter Start am Polarkreis: Influencer André Brockschmidt (links) und Thorsten Helbig von MAN ProfiDrive saßen während der ersten Etappen im Cockpit.

Löwe in Nordschweden: Der eTGX ertrug das extreme Klima ohne Murren – und kam selbst hier gut 400 Kilometer weit.

Der eTGX sollte die Tour in sieben Etappen absolvieren: vom Polarkreis entlang der schwedischen Ostküste nach Stockholm, von dort durch das Landesinnere ins südschwedische Malmö, weiter nach Kopenhagen und durch Dänemark bis nach Hamburg und von dort über Schweinfurt einmal längs durch Deutschland bis zum Zielpunkt in München. Zudem war geplant, dass er am MAN-Standort in Kopenhagen einen längeren Stopp einlegt, um das dortige Service- und Verkaufsteam zu besuchen. Neben MAN ProfiDrive Trainern waren zeitweise auch die in der Truck-Szene bekannten Influencer André Brockschmidt (Bauforum 24) und Christina Scheib (Trucker Babes) an Bord.

Nachladen? Selbst am Polarkreis kein Problem

Nach sieben Tagen Fahrt war klar: Der Elektro-Löwe ertrug das kalte Klima ohne Murren und konnte seine Batterien jederzeit problemlos mit neuer Energie auffüllen – von der er außerdem nur höchst sparsam Gebrauch machte. Trotz der teilweise tief winterlichen Bedingungen mit Schnee und Eis, die Reifen mit speziellem Grip und dadurch erhöhtem Rollwiderstand erforderten, absolvierte der 32 Tonnen schwere Stromer die Strecke mit einem Durchschnittsverbrauch von 117 kWh pro 100 Kilometer. Auf den Streckenabschnitten in Dänemark und Deutschland mit etwas wärmeren Temperaturen fiel der Verbrauch sogar auf nur rund 105 kWh. Die Reichweiten bis zum Nachladen variierten dadurch zwischen rund 400 und rund 500 Kilometer. Selbst am Polarkreis war die nächste Ladesäule damit immer sicher zu erreichen.

Insgesamt verbrauchte der MAN eTGX 4.500 Kilowattstunden Energie, von denen er durch Energierückgewinnung beim Bremsen und bei Bergabfahrten 670 kWh selbst erzeugte. Unter dem Strich mussten ihm also nur 3.830 kWh durch Laden zugeführt werden. Natürlich nutzte der Polarexpress dafür überwiegend Ladesäulen, die mit 100 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. So konnte er auf seinem Weg vom Polarkreis zur Allianz Arena bis zu 2,7 Tonnen CO2 im Vergleich mit einem vergleichbaren Diesel-Sattelzug einsparen (anzunehmender Durchschnittsverbrauch: 27 Liter auf 100 Kilometer). Fürs Nachladen kam die Ladekarte MAN Charge&Go zum Einsatz. Mit ihr ließen sich alle angesteuerten Ladesäulen aktivieren – ganz gleich von welchem Anbieter.

Influencer begeistert vom Elektro-Löwen

Die mitgereisten Influencer waren begeistert von der Leistungsfähigkeit des Trucks selbst unter kalten Bedingungen, aber auch vom einfachen Laden mit MAN Charge&Go. „Die Frage ist: Wie ist das mit dem Nachladen in Europa? Ist das eine Herausforderung, ist das ein Problem?“, so André Brockschmidt, der auf den ersten Etappen im hohen Norden im Cockpit saß. „Und die Antwort ist: Nein! Du hast einfach die Ladekarte und damit geht das ratzfatz. Säule aktivieren, Stecker rein, dann wartest du ein bisschen, dann kannst du weiterfahren!“

Du hörst den Motor einfach nicht. Es ist so ruhig, dann weißt du nicht, ist der Motor jetzt an oder nicht. Ich bin wahnsinnig überrascht, wie unkompliziert es war, mit dem eTruck zu fahren und zu laden.

Christina Scheib

Polarexpress in München – Mission erfüllt!

Auch MAN zog eine uneingeschränkt positive Bilanz der ungewöhnlichen Tour durch Europa. „Das Ziel des MAN-Polarexpress‘ war es zu zeigen, dass mit dem neuen MAN eTruck und der vorhandenen öffentlichen Ladeinfrastruktur eine vollelektrische Tour vom Polarkreis nach München schon heute möglich ist“, so Friedrich Baumann, Vorstand für Sales & Customer Solutions bei MAN Truck & Bus. „Jetzt können wir sagen: Mission erfüllt! Die Fahrzeugtechnologie steht bereit und dazu zahlreiche hilfreiche Lösungen, wie zum Beispiel MAN Charge&Go, um unseren Kunden den Umstieg von Diesel- auf Elektro-Lkw zu erleichtern.“ Dennoch bleibt in Europa noch viel zu tun: Um die Antriebswende im Fernverkehr Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es große Investitionen in den weiteren Ausbau der Hochleistungs-Ladeinfrastruktur.

Fußball auf Reisen: Das runde Leder in den Farben des FC Bayern wurde nach der Ankunft in München an Fußball-Legende Giovane Élber und Mitglieder des FC-Bayern-Fanclubs München überreicht.

Willkommen zuhause: Giovane Élber nahm den eTGX und MAN ProfiDrive Experte Thomas Walch an der Allianz Arena in Empfang.

Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen MAN und der FC Bayern in München. Auf dem südlichen Busparkplatz der Allianz Arena entstehen in drei geplanten Ausbaustufen insgesamt 30 Hochleistungs- und Megawattladepunkte für Busse und Lkw. Damit können täglich bis zu 500 Fahrzeuge geladen werden. Der Standort ist ideal, weil das Stadion unmittelbar am vielbefahrenen Autobahnkreuz München Nord mit eigenem Autobahnanschluss liegt. Bis zu 10.000 Lkw täglich passieren den für den gesamten europäischen Straßengüterverkehr wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Die Allianz Arena war darum auch der perfekte Ort, um die Tour des Polarexpress‘ feierlich zu beenden. Mit den Worten „Herzlich willkommen daheim“ begrüßte Bayern-Legende Giovane Élber das Team und fügte hinzu: „Was für eine Reise! Unglaublich, was die vollelektrischen Trucks von MAN leisten.“

Text: Christian Buck

Fotos: MAN

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