MAN Engines
Überblick über das Motorenportfolio und Anwendungen
Wasserstoff ist ein sauberer und erneuerbarer Energieträger, der durch die Spaltung von Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff gewonnen werden kann. Wasserstoff kann als Brennstoff für verschiedene Anwendungen genutzt werden, darunter auch für Verbrennungsmotoren. Diese Motoren nutzen den Wasserstoff als Kraftstoff, um ihn mit Luft zu vermischen und zu verbrennen. Dabei entsteht als einziges Abgas Wasserdampf, der die Umwelt nicht belastet. Verbrennungsmotoren mit Wasserstoff können daher eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Motoren mit fossilen Brennstoffen darstellen.
MAN Engines setzt seine langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Gasmotoren ein, um einen großen Anteil seines Motorenangebots für die Nutzung mit bis zu 20 Vol.-Prozent Wasserstoffzumischung zu qualifizieren. Dies erfordert eine Anpassung der Motoreinstellungen, um Effizienz und Verbrennungsstabilität zu sichern. Die Beimischung von Wasserstoff bietet die Möglichkeit, überschüssige Energie aus Windkraft- oder Solaranlagen in Form von erneuerbarem Wasserstoff nutzbar zu machen, was der Energiewende zugutekommt. Wasserstoffzumischung in Gasmotoren bedeutet das Zumischen von Wasserstoff zu Erd- oder Biogas, um die Verbrennung zu verbessern und den CO2-Ausstoß zu senken.
Die folgenden Gasmotoren sind für die Beimischung von bis zu 20 Vol.-Prozent Wasserstoff freigegeben:
Anwendungen
Stand: 01.08.2024
MAN-Motoren sind H2-ready, also vorbereitet für den Betrieb mit 100% Wasserstoff. Durch diese Wasserstoff-Readiness können MAN Gasmotoren durch einen vergleichsweise geringen Aufwand mit Umrüstkits angepasst und mit Wasserstoff lauffähig gemacht werden.
Die Umstellung auf Wasserstoff ist nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung. Durch die Anpassung bestehender Anlagen auf die Verbrennung von Wasserstoff werden die Emissionen drastisch reduziert, was den ökologischen Fußabdruck verringert.
Ein wesentlicher Vorteil der H2-Readiness bei stationären Gasmotoren liegt in der Flexibilität und Zukunftssicherheit der Anlagen. Betreiber können ihre bestehenden Erdgasanlagen mit minimalem Aufwand auf Wasserstoff umstellen und so von den Vorteilen dieser sauberen Energiequelle profitieren. Dies ermöglicht eine schrittweise Anpassung an die sich verändernden gesetzgeberischen Anforderungen und Marktbedingungen.
Die Zuverlässigkeit und Effizienz der MAN-Motoren bleibt auch im Wasserstoffbetrieb erhalten. Durch die gezielte Anpassung von Komponenten wie Turboaufladung, Injektoren und Gemischaufbereitung wird sichergestellt, dass die Motoren auch unter den neuen Betriebsbedingungen optimal funktionieren. Dies führt zu einer hohen Verfügbarkeit und niedrigen Betriebskosten der Anlagen.
Darüber hinaus bietet die H2-Readiness eine erhebliche Wirtschaftlichkeit. Da keine umfangreichen strukturellen Änderungen an den bestehenden Anlagen erforderlich sind, können Betreiber ihre Investitionen schützen und gleichzeitig die Vorteile des Wasserstoffbetriebs nutzen. Dies macht die Umstellung auf Wasserstoff nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll.
Der Wasserstoffmotor MAN H3268 ist ein Achtzylinder-V-Motor mit einer Bohrung von 132 mm und einem Hub von 157 mm. Er eignet sich ideal als stationärer Motor für die Kraft-Wärme-Kopplung und läuft mit einer konstanten Drehzahl von 1.500 min-1 mit 50 Hz. Der MAN H3268 basiert auf dem bewährten Grundtriebwerk des Verbrennungsmotors MAN E3268, das schon in vielen Tausend Erd- und Sondergasmotoren zum Einsatz kommt. Um ihn für den Betrieb mit Wasserstoff fit zu machen, wurden die Turboaufladung und die Gemischaufbereitung angepasst. Bei der Entwicklung des neuen Wasserstoffmotors wurde darauf geachtet eine ähnliche Geometrie und identische Anschlüsse zum aktuellen Motorenportfolio zu realisieren, um die H2-Readiness von Anlagen zu gewährleisten. Damit wird die Umrüstbarkeit von bestehenden Anlagen vom Betrieb mit Erdgas auf Wasserstoff deutlich erleichtert, da keine großen Umbauten vorgenommen werden müssen.
Der MAN H3268 überzeugt auch mit seiner hohen Leistungsdichte. Er bietet eine ähnliche Leistungsklasse wie der Erdgasmotor MAN E3268, der 370 kWmech liefert. Mit grünem Wasserstoff betrieben, wird Strom und Wärme 100% CO2-neutral und mit hohen Wirkungsgraden produziert. Perspektivisch ausgelegt ist das H2-Motorenportfolio für verschiedene Leistungsabstufungen, je nach den individuellen Anforderungen.
Das gesamte Portfolio von stationären MAN Erdgasmotoren, zu dem die Baureihen E0834, E0836, E2876, E3268, E3262 und E3872 gehören, kann auf Wasserstoffbetrieb umgerüstet werden. Die Umrüstung ist sowohl für Saugmotoren als auch für aufgeladene Motoren möglich.
Vorteile der Umrüstung:
MAN Engines nutzt seine jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Wasserstofftechnologie, um Lösungen sowohl für mobile als auch für stationäre Anwendungen weiterzuentwickeln. Dies trägt erheblich zur Energiewende und zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen bei.
Verfügbarkeit:
Bildnachweiß: H2.B Zentrum Wasserstoff.Bayern
MAN Truck & Bus engagiert sich intensiv in der Erforschung und Entwicklung von Wasserstofftechnologien, insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B). Das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) ist eine vom Freistaat Bayern initiierte und finanzierte Strategie- und Koordinationsstelle für wasserstoffbezogene Themen und Aktivitäten in Bayern.
Durch gemeinsame Projekte und praxisnahe Forschung mit H2.B treibt MAN die Entwicklung nachhaltiger und emissionsfreier Antriebssysteme für Nutzfahrzeuge voran. Diese strategischen Unternehmungen unterstreichen MANs Engagement für eine grüne Zukunft und die Förderung innovativer Wasserstofftechnologien.
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